Dario Argentos

23.09. | 21:00 Uhr

Kaum ein anderer Regisseur stimuliert die Sinne seiner Zuschauer wie Argento.

Simon Staake

filmszene.de

Horror is like a serpent; always shedding its skin, always changing. And it will always come back. It can’t be hidden away like the guilty secrets we try to keep in our subconscious.
Dario Argento

Any serious horror movie fan worships at the altar of Dario Argento.

Eric Kohn

indieWire

Argentos Stärke ist die Atmosphäre, der innovative Umgang mit Licht, die Entfesselung der Kamera und der mitunter kontrapunktische Einsatz von Sound und Musik.
Marcus Stiglegger

Suspiria

Englische Originalversion

Kurz bevor das Remake über die Kinoleinwände flackert, habt ihr bei uns die Möglichkeit den wohl farbenfrohesten Film in Dario Argentos Werk zum 40-jährigen Jubiläum noch einmal – oder vielleicht zum ersten Mal – zu bewundern. Suspiria führt die junge Amerikanerin Suzy hier ganz in die Nähe: an die international renommierte Tanzakademie in Freiburg, wo sie Ballett zu studieren will. Doch direkt bei ihrer Ankunft, kommt ihr eine Frau entgegen, die in Panik aus der Tanzschule zu fliehen scheint. Ein schlechtes Omen? In den kommenden Tagen häufen sich die mysteriösen Ereignisse: seltsame Geräusche, eine Insektenplage, verschwindende Tänzerinnen. Als schließlich der Schulpianist auf obskure Weise sein Ende findet, beginnt Suzy an das Treiben übernatürlicher Mächte zu glauben. Sie beginnt Nachforschungen anzustellen und kommt immer weiter hinter das Geheimnis der opulenten Korridore der Akademie…

1977 galt das Technicolor-Verfahren eigentlich schon als veraltet, doch Argento und sein Kameramann Luciano Tovoli nutzen es um ein audiovisuelles Gesamtkunstwerk zu schaffen, das alle Sinne beansprucht, gar bombardiert. Farbfiltern versetzen die Bilder mit eine r besondere Aura; im Zusammenspiel mit den stimmungsvoll ausgeleuchteten Sets, bizarren Kameraperspektiven und Argentos typischer kreativer Regie wird so eine unvergleichliche Stimmung erzeugt. Laut Argento waren Disneys Schneewittchen und die sieben Zwerge und das expressionistische Werk Fritz Langs maßgebliche Vorbilder für die Farb- und Lichtgestaltung. Auch die Farbdramaturgie Mario Bavas und die Rauminszenierung Michelangelo Antonionis scheinen unverkennbare Inspirationsquellen gewesen zu sein. Zu diesen optischen Leckerbissen kommen noch Hichcock’sche Suspense und das ausgefallene Sounddesign der Progressive-Rock-Band „Goblin“, die auch schon anderen Filmen Argentos, wie Phenomena, einen ganz eigenen Charme verliehen.

ITA 1977

94 Min.

Regie:

Dario Argento

Drehbuch:

Dario Argento, Daria Nicolodi

Kamera:

Luciano Tovoli

Musik:

Goblin

Mit:

Jessica Harper, Udo Kier, Stefania Casini, Flavio Bucci u.a.

FSK 16

 

ITA 1987

107 Min.

Regie:

Dario Argento

Drehbuch:

Dario Argento

Kamera:

Ronnie Taylor

Musik:

Claudio Simonetti, Bill Wyman, Brian Eno, Roger Eno, Steel Grave

Effekte:

Sergio Stivaletti u.a.

Mit:

Cristina Marsillach, Ian Charleson, Urbano Barberini u.a.

FSK 16

Opera

Italienische Originalversion mit deutschen Untertiteln

Marco ist ein ehemaliger Horrorfilmregisseur und soll nun Verdis Oper MacBeth neu inszenieren. Doch wie das bei MacBeth-Aufführungen so üblich ist, wird die Produktion von einigen Unglücken überschattet. Als es sogar die Opern-Diva erwischt und sie in einen Verkehrsunfall verwickelt wird, tut sich jedoch eine Chance für die junge Nachwuchssängerin Betty auf, die nun die Hauptrolle übernehmen kann. Doch leider hören da die Probleme nicht auf. Schon bald wird Betty von einem obsessiven Fan terrorisiert, der sie zwingt bestialische Morde an ihren Freunden und Kollegen mit anzusehen. Um die Identität ihres Peinigers u entschlüsseln muss Betty wie so oft tief in ihre Vergangenheit blicken…

Mit gewohnt unglaublichem Einfallsreichtum verbindet Giallo-Altmeister Dario Argento in Opera die gegensätzlichen Welten der Oper und des Horrors zu einem packenden Thriller mit prunkvoll-düsterer Atmosphäre. Dies liegt nicht zuletzt an der Sorgfalt mit der Argento jede einzelne Einstellung ausgewählt zu haben scheint und an der neuen Aufnahmetechnik, die es seinem Kameramann Ronnie Taylor erlaubte spektakuläre Kamerafahrten zu inszenieren. Doch auch die grandiosen Effekte tragen ihr übriges zur visuellen Wucht des Films bei: was Trickkünstler und langer Wegbegleiter Argentos Sergio Stivaletti hier aus dem Hut zaubert, gehört bis heute wahrscheinlich zu dem Besten in Argentos Oevre. Auch der Soundtrack lässt nichts zu wünschen übrig: mit einem Mix aus klassischer Musik und Heavy Metal und Claudio Simonetti und Brian Eno als Komponisten, ist er unverwechselbar und trägt dazu bei, dass Opera auch nach 30 Jahren noch ein absolut beeindruckendes Stück Genrefilmgeschichte bleibt.