Willkommen in der Welt der ungarisch-hunnischen Mythologie! Fanyüvő (wörtlich „Baumausreißer“), ist der titelgebende Sohn einer weißen Stute. Dank der Milch des Mutterpferds wächst er zum stärksten Mann der Welt heran. Nicht mal seine beiden Brüder, selbst geschmückt mit imposanten Namen – Kőmorzsoló (oder „Steinzerbrösler“) und Vasgyúró („Eisenkneter“) – können mit ihm mithalten. Beseelt von grenzenlosem Ehrgeiz und dem Wunsch der guten Tat macht sich Fanyüvő auf den beschwerlichen Weg in die Unterwelt. Denn dort hausen drei vielköpfige Drachen, die sich nicht nur die Welt untertan gemacht, sondern auch drei schöne Prinzessinnen geraubt haben. Doch nicht nur die Drachen sind listige Wesen, auch die anderen Bewohner der Unterwelt machen die Reise zu einem gefährlichen Abenteuer.
Der klassische Sagenstoff FEHÉRLÓFIA folgt der Prosadichtung László Aranys (1844-1898). Regisseur und Zeichentrickkünstler Marcell Jankovics gießt die Erzählung in ein unvergleichliches, psychedelisches Animationsfest. Bilder fließen ineinander, Perspektiven und Formen wechseln in rascher Abfolge, es entsteht ein kaleidoskopischer Sog, ein regelrechter Farbenrausch. FEHÉRLÓFIA feierte seine Premiere 1981, kam in Deutschland aber leider nie ins Kino. Wir freuen uns, den Film endlich auf die große Leinwand bringen zu dürfen und zwar in Form der vom ungarischen Filminstitut frisch restaurierten 4K-Fassung.
HUN 1981
81 Min.
Regie:
Marcell Jankovics
Drehbuch:
László György, Marcell Jankovics
Kamera:
Zoltán Bacsó
Schnitt:
Magda Hap, Mária Kern, Valéria Pauka, Judit Szarvas
Musik:
István Vajda
Produktion:
Aleksi Bardy, Aija Berzina, Alise Gelze
Mit:
György Cserhalmi, Vera Pap, Gyula Szabó, Mari Szemes, Ferenc Szalma, Szabolcs Toth (Synchronsprecher*innen)
Kontakt:
Ungarisches Filminstitut
“Taking its cues from Hungarian myths, Son of the White Mare tells a tale of kings, dragons, and heroic derring-do. On the whole, the story plays second fiddle to the extraordinary design, an explosion of vivid colors and shifting shapes that have had viewers suspecting the influence of drugs. While the visuals take a cue from graphic styles of the era — the film was released in 1981 — they somehow manage to look strikingly contemporary, too.”
„Beyond being historically significant and a truly gorgeous film, Son of the White Mare manages to connect with our most ancient arts and make them digestible for any viewer.“