
11.05. | 21:00 Uhr
Hereditary takes complete hostage of your emotions, and won’t let go until the credits roll.
… everything about Hereditary is pitch perfect, from the casting to the cinematography to the killer score.
Chills from beginning to end. Toni Collette delivers the performance of the year in genre cinema. The most haunting film of the past five years.
As a portrait of a family split by tragedy, it’s a masterpiece of almost unbearable tension.
Ist man mit Ari Asters Karriere als Kurzfilmregisseur vertraut, weiß man, dass harmonische Familien und heimische Sphären wunderbar dekonstruiert werden können, bis auch das letzte Bisschen an lauernden Abgründe aus den Ritzen herausgequetscht wurde. So wie Annie (Toni Collette) ihren Blick akribisch über und vor allem in die eigens angefertigten Miniaturhäuser wandern lässt, so wird dem Zuschauer der intime Blick in das Leben einer emotional gestörten Familie ermöglicht. Annie kann nach dem Tod ihrer Mutter nicht trauern, ihr Sohn Peter ist von Panikattacken geplagt, ihr Ehemann Steve passiv und konfliktscheu und das Nesthäkchen Charlie kommuniziert vor allem dadurch, dass sie ihre Zunge am Gaumen schnalzen lässt. Und dann ist da noch Annies Wissen um die familiäre Vorgeschichte um geistige Krankheiten und Depressionen. Zunehmend dichter schleicht sich dunkle Paranoia in jeder Ecke des trauten Heims. Gemeinsam mit Annie zweifelt man zunehmend, ob den eigen Sinnen noch zu trauen ist.
Wie das Echo von Charlies Zungenschnalzen, das Peter im Film quälend verfolgt, hallt die unheimliche und unangenehm aufdringliche Stimmung von HEREDITARY nach. Ari Asters Spielfilmdebut spitzt gekonnt die (An-)Spannung stetig zu. Es ist ein Film, der dem Zuschauer einiges abverlangt und keinen Raum zum Ausweichen lässt. Damit gliedert sich HEREDITARY kunstfertig in die Tradition von psychologisch und kinematografisch fesselnden Horrorfilmen wie ROSEMARY´S BABY oder THE SHINING ein. Gleichzeitig schafft es Aster bereits Bekanntes neu zu interpretieren und stets munter mit Erwartungen zu spielen. Am Ende ist dann nicht mehr viel geblieben, dessen man sich sicher sein kann außer, dass man Toni Collette dafür danken möchte, dass sie Schauspielerin geworden ist.
Die Moonlight Madness steht im Mai ganz im Zeichen unseres Schwerpunkts rund um Spiritualität im Film. Auf unser altbewehrtes Rahmenprogramm rund um den Film müsst ihr aber natürlich nicht verzichten, da haben wir uns wieder was ganz Feines ausgedacht.
Englische OmU
USA 2018
126 Min.
Regie:
Ari Aster
Drehbuch:
Ari Aster
Kamera:
Pawel Pogorzelski
Schnitt:
Jennifer Lame, Lucian Johnston
Musik:
Colin Stetson
Produktion:
Kevin Scott Frakes, Lars Knudsen u.a.
Mit:
Toni Collette, Milly Shapiro, Alex Wolff, Gabriel Byrne u.a.
FSK 16