Allein schon beim Versuch, diesen leider viel zu unbekannten Klassiker-Geheimtipp möglichst kompakt zusammenzufassen, wird die Faszination an diesem deutlich: Ein Kammerspiel vor malerischer Alpenkulisse, das nicht nur als erster estnischer Genre-Beitrag (mit dem vielleicht schönsten Postermotiv) der Filmgeschichte gilt, sondern auch Whodunit-Mystery-Noir mit Sci-Fi-Elementen und einem unerwarteten Finale verbindet! All das mag in irgendeiner Form auf Grigori Kromanovs Verfilmung des gleichnamigen Romans von Arkadi und Boris Strugazki („Picknick am Wegesrand“) zutreffen, kann diesem einzigartigen cineastischen Potpourri dann aber doch nicht gerecht werden. Dabei ist die Prämisse denkbar simpel:
Durch einen Fehlalarm verschlägt es Inspektor Glebsky in das titelgebende Hotel „Zum verunglückten Alpinisten“. Der frischen Luft – und den vorrätigen Spirituosen – nicht abgeneigt, beschließt er, auch auf Grund der fortgeschrittenen Uhrzeit, im Hotel zu übernachten. Im Laufe des Abends lernt er die weiteren Gäste kennen, die alle auf ihre Weise einen sehr exzentrischen Eindruck vermitteln. Als eine Lawine das Hotel von der Außenwelt abschneidet und einer der Gäste tot aufgefunden wird, muss Glebsky feststellen, dass es hier nicht ganz mit rechten Dingen zuzugehen scheint…
Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. HOTEL „ZUM VERUNGLÜCKTEN ALPINISTEN“ ist ein wunderschön fotografiertes, herrlich eigenwilliges Kleinod des internationalen Genre-Kinos, das man sich unbedingt auf der großen Leinwand zu Gemüte führen sollte.
– Stefan Schimek
Estnische Originalversion mit deutschen Untertiteln
EST/UdSSR 1979
81 Min.
REGIE:
Grigori Kromanov
DREHBUCH:
Arkadi und Boris Strugazki
KAMERA:
Jüri Sillart
MIT:
Uldis Pūcītis, Jüri Järvet, Irena Kriauzaitė u.a.
KONTAKT:
Estonian Film Institute
FSK 12