Voiceless
Der Stummfilm und die Donizetti Oper Lucia di Lammermoor rahmen einen der ungewöhnlichsten Kurzfilme der letzten Zeit. Schlachter Edgar arbeitet in einem Industrie-Schlachthof und liebt die Oper, vor allem aber die Stripperin Ginette. Gerade als er ihr einen Antrag machen will, erwischt er sie beim Sex mit ihrem Boss. Geschockt verliert er seine Stimme. Schlimmer noch, eine andere tritt an ihre Stelle.
Regie: David Uloth, Kanada 2015. 22 Minuten; Französich mit englischen Untertiteln
Blight
Frei nach H.P. Lovecrafts „The Color out of Space“ erzählt BLIGHT die Geschichte eines jungen Detektivs, der in einem abgelegenen, überwucherten Haus im Wald einem wohlgehüteten Geheimnis auf die Schliche kommt. Fans des legendären Horrorautors ahnen schon, welche Folgen das für ihn haben wird…
Regie: Christophe
Death in Bloom
In Würde, Schönheit und mit einer großen Portion ‚grandezza‘ abzutreten ist Mrs. Pattersons sehnlichster Wunsch. Dafür sind allerlei Arrangements notwendig. Hilfe leistet ein Handelsvertreter, der in seinem Karteikasten unzählige verschiedene Todesarten mit sich führt. Doch Mrs. Patterson ist nicht gerade eine einfache Kundin. DEATH IN BLOOM ist eine schwarze Komödie, die vor Eleganz nur so sprüht.
Regie: Dael Oates; Australien/USA 2015; 12 Minuten) Englische Originalversion
Into the Mud
Eine junge Frau wacht auf einer Plastikplane mitten im Wald auf. Während sie noch versucht, sich daran zu erinnern, was geschehen ist, hört sie die aufgeregte Stimme ihres Kidnappers, der offensichtlich glaubt, den Coup seines Lebens gelandet zu haben und bald stinkreich zu sein. Immer noch benommen nutzt sie die Gelegenheit zur Flucht. Doch die bleibt natürlich nicht unbemerkt. Ein nervenzerrendes Katz- und Mausspiel beginnt.
Regie: Pablo Pasor; Spanien 2016; 10 Minuten; Spanisch mit englischen Untertiteln
Pearlies (Quenottes)
Die Zahnfee, so der Mythos, kommt nachts in Form einer Maus und tauscht den ersten ausgefallenen Milchzahn, wenn man ihn denn unters Kopfkissen legt, gegen eine Münze ein. Deswegen stellen wir sie uns als großzügig und wohlwollend vor. In PEARLIES ist sie nun aber das genaue und besonders garstige Gegenteil davon: Obsessiv sammelwütig, nachtragend und für eine Maus extrem gewalttätig. Wehe ihr geht ein Zahn verloren!
Regie: Pascal Thiebaux; Luxemburg/Frankreich; 13 Minuten; Französisch mit englischen Untertiteln
Garden of Delights (El Jardin de las Delicias)
Der Animationsfilm zitiert offensichtlich Hieronymus Boschs Triptychon ‚Der Garten der Lüste‘. Dort wird außen die Schöpfung der Welt dargestellt, innen der Garten Eden und die Hölle. Nicht gerade wenig, was Regisseur Caballero hier zu verarbeiten hat.
Eine Kreatur der Unterwelt steigt auf und stellt fest, dass Farbe und Wahnsinn alles ist, was man braucht, um ein neues Universum zu erschaffen. Dementsprechend farbenfroh und beschwingt zeigt sich die ‚greatest story ever told‘ in einem ganz neuen Gewand.
Regie: Alejandro Garcia Caballero; Mexico 2016; 7 Minuten; ohne Sprache
Dawn of the Deaf
Manche Geräusche hasst man einfach. Das ist aber alles nichts im Vergleich zu dem Schallimpuls, der in DAWN OF THE DEAF alle Hörenden mit einer seltsamen Krankheit infiziert. Übrig bleiben nur ein paar wenige Gehörlose, die sich nun zusammenraufen müssen, wenn sie überleben wollen.
Es gibt nur wenige Filme, bei denen man sich wünscht, dass das Ende doch bitte erst der Anfang sein möge. DAWN OF THE DEAF ist so einer.
Regie: Rob Savage; Kanada 2016, 12 Minuten; Englische Originalversion
Coup de Grace
An einem abgelegenen Bergsee wird ein gefesselter Mann mit einem Betonklotz an den Füssen von zwei anderen Männern in Richtung Wasser gezerrt. Aus der Bitte nach einem Gnadenschuss entwickelt sich ein eskalierender Streit.
Regie: Pascal Glatz; Schweiz 2015, 8 Minuten; Schweizerdeutsch mit englischen Untertiteln
DataMine
DataMine ist eine erstaunlich detaillierte Stop-Motion-Animation, die in einer Welt des industriellen Verfalls spielt. Die angestöpselten Massen in dieser Welt bemerken nicht, dass sie von einem finsteren Agenten beobachtet und kontrolliert werden.
Regie: Timothy Barron Tracey; Kanada 2016, 5 Minuten; ohne Sprache
Mars IV
Letztes Jahr schon von unserer Jury lobend erwähnt kehrt Guillaume Rieu mit seinem neusten Film zum Shivers Shorts Wettbewerb zurück. In MARS IV sind vier Astronauten und ein Roboter auf einer unterirdischen Basis auf dem Mars stationiert. Während ihrer zweijährigen Mission sollen sie mögliche Bergbauvorkommen erforschen. Doch als sie eine unerwartete Entdeckung machen, sehen sie sich auf einmal mit ganz neuen Verpflichtungen der Erde gegenüber konfrontiert.
Regie: Guillaume Rieu; Frankreich 2016, 15 Minuten; Französisch mit englischen Untertiteln
The Babysitter Murders
Eine dunkle Nacht. Es stürmt. Eine unschuldige Babysitterin, ganz alleine. Ein gefährlicher Psychopath ist aus einer Anstalt ausgebrochen und er dürstet nach Blut. Wie die Story ausgeht liegt ja wohl auf der Hand. Oder? Nein! What the Fuck, was passiert hier denn…
Regie: Ryan Spindell; USA 2015, 22 Minuten; englische Originalversion