M.Boy
Seoul zur Jahrtausendwende. Die ganze Stadt feiert die Geburt des Millennium-Boys. Zeitgleich an anderer Stelle: Eine junge Frau entbindet in einer verlassenen Unterführung ohne Hilfe ihr Baby. Jahre später ist der unterprivilegierte Junge, der auch im Sommer seine zerschlissene Jacke nicht auszieht, an der Highschool. Dort wird er gemobbt, geschlagen und vor dem Mädchen, auf das er ein Auge geworfen hat, erniedrigt. Von nun an entspinnt sich eine Rachegeschichte wie sie so bisher noch nicht zu sehen war.
Regie: Kim Hyo-jeong; Südkorea 2015; 26 Minuten; Koreanisch mit englischen Untertiteln
Squame
SQUAME erforscht die sensible Hülle des Körpers, die Haut. Die aus Zuckerabdrücken hergestellten Animationen dieser vergänglichen Schale evozieren beim Rezipienten fragile Landschaften und öffnen den Blick auf eine Welt am Rande der Abstraktion. Irgendwo zwischen archäologischen Artefakten und makroskopischen Beobachtungen entziehen sich die menschlichen Körper ihrer bröckeligen Grenzen.
Regie: Nicolas Brault; Kanada 2015; 4 Minuten; ohne Sprache
Cauchemar Capitonné
Als Jean-Francois aus unerklärlichen Gründen unbedingt einen Stuhl, in dem ein Mann sich umgebracht hat, mit nach Hause nehmen muss, bringt er mit dem alten Leder nicht nur Style in sein trautes Heim. Schon bald wird er von albtraumhaften Visionen und Phantasien geplagt und erkennt, dass er das modische Stück wieder loswerden muss.
Regie: Jean-Claude Leblanc; Kanada 2016; 9 Minuten; Französisch mit englischen Untertiteln
20 Matches
Eine junge Frau in einem stockdunklen Raum. Sie ist nur zu sehen, wenn sie ein Streichholz anzündet, ihre Stimme nur zu hören, solange das Streichholz brennt. Ihre Geschichte wird 20 Streichhölzer lang dauern. Sie erzählt vom Eingesperrtsein und der trügerischen Hoffnung, entkommen zu können.
Ohne Schnitt oder Special Effects, in nur einer Frontal-Einstellung gefilmt, entfaltet das Erzählte eine ungeheure Sogwirkung. Sicher ist 20 MATCHES der minimalistischste Beitrag im Wettbewerb und ziemlich sicher auch der Verstörendste.
Regie: Mark Tapio Kines; USA 2016; 10 Minuten; englische Originalversion
Portal to Hell!!!
Roddy Piper is back! Diesmal mit geregeltem Einkommen räumt der They-Live-Star als Hausmeister mit den Ausgeburten der Hölle auf, nachdem diese von einem Kult im Keller seines Hauses beschworen wurden.
Jede Sekunde von Portal to Hell!!! ist eine liebevolle Hommage an H.P. Lovecraft und mindestens so unterhaltsam wie Ash vs Evil Dead, nur eben eher Roddy Piper vs. Cthulhu.
Regie: Vivieno Caldinelli; Kanada 2016; 11 Minuten; englische Originalversion
The Swelling
In der nahen Zukunft ist Überwachung omnipräsent: Kameras und Drohnen gehören genauso wie Ampeln zum ganz normalen Straßenbild.Der Himmel ist grau und ebenso wie die Privatsphäre scheint auch die Umwelt tot zu sein. In dieser kaputten Welt lebt „X-33“ in einer alten Wohnbaracke, doch hier ist irgendetwas anders: eine seltsame, pulsierende Beule in der Wand folgt „X-33“ auf Schritt und Tritt. Stück für Stück rutscht der Verfolgte in eine albtraumhafte Paranoia. Ist sein Häscher echt? Kann er ihn loswerden?
Regie: Tom Bewilogua; Deutschland 2016; 15 Minuten; Deutsch mit englischen Untertiteln
Gwilliam
Endlich raus aus dem Knast. Der Empfehlung seines Zellengefährten folgend, findet sich unser Ex-Knacki in G’s Tavern, wo man wohl einen guten Blowjob bekommen kann. Eine hinterlassene Notiz veranlasst ihn nach draußen zu gehen. Doch hier wartet nicht – wie gedacht – eine verführerische Frau auf ihn, nein, viel besser: Hier ist GWILLIAM. You may forget your sins, but you will never forget your Gwilliam.
Regie: Brian Lonano; USA 2016; 6 Minuten; englische Originalversion
They Will All Die In Space
Das Raumschiff Tantalus und seine Besatzung treiben durch das Weltall – ohne zu wissen, dass die Bedrohung im Inneren des Schiffs lauert.
Regie: Javier Chillon, Spanien 2015; 14 Minuten; englische Originalversion
Once Upon A Time In The USSR
Es war einmal ein Gruppe sowjetischer Wissenschaftler, die ein seltsames Objekt am Himmel erblickten….
Zusammengeschnitten aus alten Science-Fiction-Filmen, sowjetischem und amerikanischem News-Footage und Lehrfilmen zum zivilen Bevölkerungsschutz, erzählt die Nicht-Science-Fiction-Komödie ONCE UPON A TIME IN THE USSR von Sowjets, die böse Monster aus dem All bekämpfen.
Regie: Mikhail Jeleznikov, Russland 2016; 6 Minuten; Russisch mit englischen Untertiteln
The Absence of Eddy Table
In der quietschbunten, halluzinogenen Animation verirrt sich die Titelfigur (nach den Comics von Dave Cooper) im Wald. Er trifft auf eine mysteriöse Fremde, die zuvor mutagene Sporen einer seltsamen Pflanze eingeatmet hat. Was, wenn sich herausstellt, dass das, was man am meisten fürchtet, das ist, was man am meisten liebt? Ohne zu ahnen, in welch große Gefahr er sich begibt, folgt Eddy seinem Herzen und der Schönheit.
Im Hintergrund ist die Stimme vom unglaublichen Mike Patton (Faith No More, Fantomas) zu vernehmen.
Regie: Rune Spaans, Norwegen 2016; 12 Minuten; ohne Sprache
When Susurrus Stirs
Beim Joggen schon mal eine Fliege verschluckt? Soll vorkommen. Kann einem sogar schlecht werden. Hier stellt sich die Fliege als Parasit heraus und transmutiert den Jogger in ein archaisches Wesen namens Susurrus. Je weiter die ausnehmend explizite Transformation voranschreitet, desto mehr Frieden findet der unfreiwillige Wirt.
WHEN SUSURRUS STIRS ist vom Fandom finanziert und geht zurück auf eine Kurzgeschichte von Jeremy Robert Johnson (aus dem äußerst lesenswerten WE LIVE INSIDE YOU).
Regie: Anthony Cousins; USA 2016; 10 Minuten; englische Originalversion