Laboratory Conditions

Da ist er plötzlich weg, der ältere Herr im Krankenbett. Sehr weit kann er im Hospital aber eigentlich nicht gekommen sein, denkt sich Dr. Emma Holloway (Marisa Tomei) und begibt sich auf die Suche nach ihrem Patienten. Diese gestaltet sich jedoch schweiriger als gedacht und führt die Ärztin aus dem Krankenhaus über Umwege in eine nicht ganz offizielle Forschungseinrichtung, in der der uralten Frage nachgegangen wird: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

USA 2017, 16 Minuten, Regie: Jocelyn Stamat, englisches Original

Beastly Things

Auf ihrem Heimweg wird eine Straßenkünstlerin von einer monströsen Gruppe an Schülern durch die labyrinthartigen Häuserschluchten einer kargen Stadt getrieben. Eine Szenerie getaucht in das unheilvolle Rot der untergehenden Sonne, steil zulaufende Schatten, dunkle in die Länge gezogene Fratzen und ein schrilles Sounddesign – wie das Kratzen der Kreide auf einer Tafel – vereinen sich zu einem herrlich gemeinen Animationsfilm.

USA 2017, 5 Minuten, Regie: Zev Chevat, ohne Dialoge

Muil

Einfühlsam kümmert sich der Altenpfleger Richard um seine Patientinnen. Niemand ahnt, dass ihn abseits seines Berufs eine ungewöhnliche Fantasie verzehrt. Immer wieder blickt er in einen dunklen Schlund, an dessen Ende die Befriedigung seiner Lust wartet. Mit seinem Wunsch ist er nicht allein und so folgt er willig dem fremden Mann in den Keller, wo sich die Eisentür befindet, aus der bereits das Blut quillt. Atmosphärischer und mit packender Musik unterlegter Trip in die menschliche Psyche.

BEL 2018, 20 Minuten, Regie: Jasper Vrancken, Niederländisch mit englischen Untertiteln

L’Ora Del Buio

Es ist dunkel. Ein Mädchen liegt im Bett. Ihr Gesicht ist von Tränen überströmt. An ihr Ohr presst sie verzweifelt ein Handy. Ihre einzige Verbindung zur Außenwelt ist die Stimme der Frau in der Notrufzentrale am anderen Ende der Leitung. Ihr erzählt Sofia, dass sie von einer alten Frau entführt wurde und dass sie nicht weiß, wo sie ist. Alles was sie weiß, ist, dass ihre Entführerin nicht aufwachen darf, denn irgendwas stimmt mit der alten Frau nicht…

ITA 2017, 11 Minuten, Regie: Domenico Emauele de Feudis, Italienisch englischen Untertiteln

Voyager

Spitzbergen: Zwischen den endlosen weißen Massen an Schnee und Eis ragt ein schmaler Betonbau aus der Erde. Der Eingang zum Global Seed Vault – dem weltweiten Saatgut-Tresor. Hier werden Samen aller dem Menschen bekannten Nutzpflanzen zur langfristigen Einlagerung aufbewahrt. Ganz in der Nähe dieses Speichers fällt eine Sternschnuppe vom Himmel und mit ihr eine Lebensform, die noch keinem Menschen bekannt ist.

NOR 2017, 8 Minuten, Regisseur: Kjersti Helen Rasmussen, Norwegisch mit englischen Untertiteln

Riley Was Here

Ein Mann steht vor einem unscheinbaren Haus, zwischen den Fingern eine Visitenkarte. Auf dieser: eine kleine rote Spritze. Er sieht sich nervös in alle Richtungen um, dann betätigt er den Türklopfer. Kurz darauf wälzt er sich nur in einer Unterhose bekleidet in einem Kinderbett hin und her, während ihn eine Frau in einem Schutzanzug beobachtet. Beide sehen im jeweils anderen die Möglichkeit, verstorbenen Angehörigen näherzukommen.

CAN 2018, 15 Minuten, Regie: Mike Marrero, Jon Rhoads, englisches Original

Lo Siento, Mi Amor

Der Vorhang geht auf, strahlend weißes Licht blendet die Augen und dann sieht man eine Wohnung, so rosa wie eine Waschmittelwerbung. Bilder an der Wand zeigen die Pyramide der Illuminaten, Winkel und Zirkel der Freimaurer und Trump, wie er die Sonnenfinsternis beobachtet. Auf dem Sofa unter den Bildern sitzt ein außerirdisches Wesen mit großen Augen und langen Fingern. Es wartet auf seine Geliebte, denn es bleiben nur noch wenige Stunden bis eine geschichtsträchtige Tragödie ihren Lauf nimmt…

ESP 2018, 8 Minuten, Regie: Eduardo Casanova, Spanisch mit engischen Untertiteln

Déguste

Fleisch wird in brutzelndem Fett angebraten, Soßen verdicken sich, werden umgerührt, Kräuter zwischen den Fingern zerrieben, Gewürze gestreut, ein Messer schneidet durch ein saftiges Steak und drückt den blutigen Saft heraus. Wortwörtlich ein Hochgenuss für die Feinschmecker unter den Kurzfilmliebhabern.  Bilder, die man fast schmecken kann und die es beinahe vermögen die Olfaktorik um die Nase zu führen.

FRA 2018. 5 Minuten. Regie: Stéphane Baz, ohne Dialoge

Cerdita

Ein heißer Tag im Sommer. Die Protagonistin ist mit guter Musik und ebenso guter Laune auf dem Weg zum Schwimmen. Eigentlich alles perfekt also, würden nicht drei ihrer Mitschülerinnen auftauchen, für die unsere Hauptfigur zum Ziel von Mobbing wird. Fokussiert auf ihre Hassattacken merken die Angreiferinnen nicht, dass auch ein Serienmörder den schönen Sommertag in vollen Zügen genießt.

ESP 2018, 15 Minuten, Regie: Carlota Martínez-Pereda, Spanisch mit englischen Untertiteln

The Shivering Truth

Die Chaostheorie: Ein scheinbar unbedeutendes Ereignis, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings, kann eine nicht vorhersehbare Reaktionskette auslösen, die schließlich in einem Sturm auf einer südpazifischen Insel kulminiert. Vollkommen absurd und abgrundtief komisch offenbart sich hier die große Wahrheit hinter der Existenz: The true nature of the universe is chaos and no one cares. Detailverliebter Stop-Motion-Hochgenuss irgendwo zwischen Tagtraum und absoluter Erkenntnis.

USA 2018, 11 Minuten, Regie: Vernon Chatman, englisches Origianl