„GO WITH IT. LET NICHOLS TURN YOUR HEAD AROUND.“

– Rolling Stone

 

„REAL GRACE, STRANGENESS AND BEAUTY.“

– The Guardian

 

„THIS IS WHAT SCI-FI SHOULD BE.“

– Brent Marchant

 

 

Eine 1972er Chevelle rumpelt des Nächtens über dunkle, verlassene Seitenstraßen im „bible belt“ genannten Teil der südöstlichen USA. Hier sitzt der Finger locker am Abzug und wer zu laut „Darwin“ sagt, kriegt gleich eins auf die Ohren. Im Auto befinden sich zwei Männer und ein achtjähriger Junge. Lokale Medien berichten von einer Entführung, wobei eigentlich nur der leibliche Vater am Steuer sitzt und einen Freund der Familie bei sich hat. Hier setzt die Grundfrage des Films an: Alton (Jaedon Lieberher), der Junge, besitzt übersinnliche Fähigkeiten. Ist er der Messias, wie die Leute von der „Ranch“, einer Sekte, vermuten oder richtet er die Menschheit zugrunde, wie es die NSA vermutet oder ist er einfach nur ein Kind, wenn auch ein spezielles, das von seinen Eltern großgezogen werden will. Der Junge führt nichts Böses im Schilde und trotzdem muss man fragen, ob und wie seine Kräfte kontrollierbar sind.

Wenn dann Schauspieler Michael Shannon (der Vater) im Bild erscheint, scheint die Leinwand je nach seiner Position zu kippen, soviel Last trägt er auf seinen Schultern. Wie schon in „Take Shelter“ hat Regisseur Jeff Nichols ihm die Rolle auf den Leib geschrieben: ein einfacher Mann aus der amerikanischen Provinz, auf dem der Druck von gesellschaftlichen und familiären Erwartungen, harter Arbeit sowie religiösen Wertvorstellungen lastet. Mit dem charismatischen Sektenführer Calvin Meyer (Sam Shepard) und dem nerdigen NSA-Agenten Paul Sevier (Adam Driver), bekommt Shannon würdige Gegenspieler.

„Midnight Special“ beginnt als großes, den Zuschauer schon in den ersten Momenten sofort in seinen Bann ziehendes Mysterium – aber noch viel wichtiger als die Auflösung des zentralen Rätsels um Alton ist die einzigartige Stimmung, die Nichols mit Szenen wie eben jener nächtlichen Flucht heraufbeschwört. Der Film ist nicht nur außerordentlich stylisch inszeniert, er holt das allzu oft im CGI-Exzess gestrandete SciFi-Kino durch seine besonders sensible, erzählerische Art auch auf eine bodenständige, menschliche Ebene zurück.

Englische Originalversion mit deutschen Untertiteln

20.05.2016, 22:00 Uhr | 23.05.2016, 20:00 Uhr | 27.05.2016, 20:00 Uhr
28.05.2016, 22:00 Uhr | 30.05.2016, 20:00 Uhr