Neues Jahr neues Glück: die guten Vorsätze des SHIVERS-Teams sind hoch. Wir freuen uns, Euch gleich zu Beginn des neuen Jahres eine echte Genreperle präsentieren zu können: Den Possession-Splatter-Kracher „Don’t kill it“ mit Actionurgestein Dolph Lundgren.
Der zweite Streifen im Bunde wird allerdings noch nicht verraten – so eine Sneak-Preview im Januar hat ja bei uns auch schon fast Tradition. Aus den Bereichen Action, Grusel, Sci-Fi, Western oder Fantasy kann alles dabei sein. Handverlesen und natürlich deutlich vor deutschem Verleihstart. Im Originalton mit Untertiteln. Also lasst euch überraschen. Es lohnt sich – versprochen!
Natürlich gibt’s auch wieder reichlich Verpflegung und ein dickes Gewinnspiel!

Don’t Kill It
Chicorey Creek, Mississippi: Ein Massenmörder treibt sein Unwesen und hat bereits neun Menschen innerhalb einer Woche getötet. Sowohl das FBI, als auch die Polizei sind ratlos, denn der Täter lässt kein Muster in der Wahl seiner Opfer erkennen. Doch zum Glück tritt da Jebediah Woodley (Dolph Lundgren) auf den Plan, seines Zeichen Dämonenjäger. Der vermutet hinter den Morden eine übernatürliche Entität. Doch die zu stellen stellt sich als schwieriger heraus, als gedacht, denn ähnlich wie Denzel Washington 1998 in „Dämon – Trau keiner Seele“ erkennt er schnell, dass das Fremdwesen fast beliebig von einem (menschlichen) Körper in den nächsten springen kann. Hier geht es noch etwas perfider zu. In Don’t Kill It ergreift der nur vorübergehend totzukriegende Dämon immer von Demjenigen Besitz, der ihn zuletzt getötet hat. Wenn also jemand mit pechschwarzen Augen den Lauf seiner Schrotflinte in dein Gesicht hält, kannst du alles tun, nur eines nicht: ihn töten!
Don’t Kill It ist mit cleverem Skript und einem hervorragenden Dolph Lundgren ein wahres B-Movie Splatter-Feuerwerk, das mit seinem selbstironischen Tonfall jede Menge Spaß macht.

Sneak Preview – A Monster Calls
Sieben Minuten nach Mitternacht taucht es auf – das Monster. Es entwächst aus der alten Eibe des Friedhofs und schreitet in seiner kolossalen Größe und ohne Rücksicht auf Stromleitungen an das Fenster des 12-jährigen Connor O´Malley (Lewis MacDougall). Das Wesen zwischen Mensch und Naturgewalt mit den Gesichtszügen und der tiefen Baritonstimme von Liam Neeson wird dem vom Schicksal gebeutelten Connor nach und nach drei Geschichten erzählen. Die vierte und letzte Geschichte wird Connors Geschichte sein und es wird die Wahrheit sein.
Connors Leben droht auseinanderzubrechen. Seine Mutter (Felicity Jones) ist krebskrank. Keine der Therapien schlägt an. In der Schule ist Connor der Außenseiter und Sonderling. Seit die Anderen wissen, dass seine Mutter an Krebs leidet, wird er von den Erwachsenen wie ein rohes Ei behandelt und die Klassenkameraden meiden oder schikanieren ihn. Dann gibt es da noch seine Großmutter (Sigourney Weaver), die über sein Leben bestimmt und der Mehr-Kumpel-als-Vater-Vater (Toby Kebbell), der die Familie verlassen hat, weil er selbst noch ein halbes Kind ist.
Zwischen all diesen Personen und dem unaufhaltsamen Fortschreiten der tödlichen Krankheit wird Connor wie eine Flipperkugel hin und her geschossen. Das Monster als Analogie ist der visualisierte Auswuchs eines kindlichen Geistes, der versucht, sich in der Welt zurecht zu finden, die ihm sagt, er müsse stark sein und ihm keine Möglichkeit zum Handeln lässt. Das Monster steht für Connors Zorn, aber auch für seine Angst.
Das Parabel-hafte der Erzählung wird dabei auf formaler und inhaltlicher Ebene aufgegriffen. Die Geschichten des Monsters sind so animiert, dass sie an die Bilder eines Märchenbuchs erinnern. Sie entwachsen einem lieblichen Stil zwischen Scherenschnitten und soften Tuschemalereien. Aber auch außerhalb der animierten Sequenzen scheint der Film durch Connors Sicht der Dinge gefiltert, so dass der Zuschauer am Schluss ganz nah ist an der Hauptfigur und mit ihr gerne seine Zeit verbringt und durch alle Hochs und Tiefs gemeinsam hindurchgeht.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Patrick Ness. Er brachte den ursprünglichen Text von Siobhan Dowd zu Ende, nachdem diese an Krebs verstorben war.
USA 2017
108 min.
Regie: Juan Antonio Bayona
Drehbuch: Patrick Ness
Darsteller: Sigourney Weaver, Felicity Jones, Liam Neeson, Lewis MacDougall, Toby Kebbell, u.a.
Produzenten: Belén Atienza, Álvaro Augustin, Ghislain Barrois, Sandra Hermida, u.a.