SHIVERS Shorts Award 2016 – Die Gewinner stehen fest!
Nach fünf Festivaltagen, 22 Kurzfilmen im Wettbewerb um den SHIVERS Shorts Award und 11 brandaktuellen Langfilmen im Rennen um den Publikumspreis steht nun der Gewinner des Kurzfilmwettbewerbs fest!
Preisträger des SHIVERS Shorts Award 2016 ist Mark Tapio Kines 20 MATCHES. Jury-Mitglied Anna Grebes Begründung:


20 MATCHES erfindet eine neue filmische Zeiteinheit: die Länge eines abbrennenden Streichholzes, vom Aufflackern aus der Dunkelheit bis zum Verglimmen in ihr. Die einzige Protagonistin erzählt in diesen zwanzig Zeiteinheiten nicht nur vom Verbrechen des Wiener Serienmörders Vogelmann, sondern lässt das Publikum durch direkte Ansprache durch die Kamera in der dunklen Kammer am Leiden der Mord- und Folteropfer Vogelmanns intensiv teilhaben. Der SHIVERS Kurzfilmwettbewerb bot der Jury viele spannende und unterhaltsame Filme, die filmisch-technisch als auch erzählerisch die Bandbreite des jeweiligen Genres abdecken und durch aufwändige Tricktechnik, liebevolle Anleihen an Genrefilme der 70er und 80er Jahre sowie eine gehörige Prise Selbstreferentialiät bei gleichzeitigem Streben nach Innovation die Freude am Film und am Filmischen selbst zum Thema machten. 20 MATCHES stach deshalb heraus, weil er reduziert-minimalistisch erzählt, ohne langweilig und flach zu werden, weil er auf große Effekte verzichtet und das Grauen des Augenblicks herausarbeitet – besonders jener Augenblick, in dem das 20. Streichholz erlischt. Ein außergewöhnliches und preiswürdiges Werk!
Darüberhinaus sprach die Jury eine „Special Mention“ für den spanischen Beitrag INTO THE MUD von Pablo S. Pastor aus. Jury-Mitglied Sebastian Selig begründet dies wie folgt:
Die aller-schönsten Filme sind in allem ganz unmittelbar, stoßen Dich direkt rein. Finden für sich eine Form, in dem jeder Moment maximalen zu spüren ist: jede Tannennadel, jeder abgebrochene Zweig unter Deinen nackten Füßen, der schwarze Schlamm, wie er Deinen Rücken verklebt, das dunkelrote Pochen in dem Loch in Deiner Schulter. Sinnliches Erzählen, in jedem Moment maximal intensiv. INTO THE MUD ist ganz Monsterfilm, wie wir einige schöne Monsterfilme in diesem Jahr sehen durften und ist dann doch nochmal wunderbar unverklemmt einen Tick mehr. Rauer, heftiger, unverspielter. Körperkino. Bitte mehr davon.

